Wussten Sie schon,
- dass es in Königsberg mehr als zehn Theater gab?
- dass die Theater Allenstein und Tilsit mehr als dreißig Orte Ostpreußens mit ihren Aufführungen besuchten?
- dass ein begabter Sänger, Komponist und Schriftsteller einen autobiografischen Roman geschrieben hat, der das allgemeine und das Musikleben der Kreisstadt Stallupönen im Jahre 1893 exakt schildert?
- dass das Landestheater Südostpreußen Allenstein bereits sechs Wochen nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Aufführungen im besetzten Polen gab?
Interessiert es Sie zu erfahren,
- wie die Spielpläne der ostpreußischen Theater seit etwa 1900 ausgesehen haben?
- welche dieser Veranstaltungen nach 1933 für die HJ, für die NS-Organisation Kraft durch Freude, für das Winterhilfswerk, für andere NS-Organisationen, für Kriegsverwundete, aber auch für die Wehrmacht sowohl in Ostpreußen wie im Bezirk Bialystok und im Generalgouvernement durchgeführt wurden?
- welches die allerletzten Aufführungen der ostpreußischen Theater in der deutschen Zeit waren?
- wie diese Theater geleitet wurden, wie sie gearbeitet haben, welche Erfolge sie hatten und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatten?
- wie die beiden Weltkriege das Theaterleben beeinflusst haben?
- wie das Königsberger Stadttheater zwischen 1804 und 1873 seine Programme gestaltete und welch wechselhafte Geschichte es im 19. Jh. hatte?
- dass es seit 1833 eine große Zahl regional ausgerichteter, aber auch lokaler Musikfeste gab, deren Bedeutung den eigentlichen Anlass oft überschritt?
- wie Königsberger Musikkritiken um 1900 aussahen?
- wie ein Musikkritiker nach seinem Abschied aus Königsberg in einer Streitschrift mit einigen Kollegen polemisch abrechnete?
Kultur in Ostpreußen kann Ihnen weiterhelfen.
Wenn Sie dies alles nicht interessiert, ein guter Rat: Sofort wieder raus aus diesem Portal!
Diese Internetseite eines gebürtigen Königsbergers bietet Zugang zu solchen Daten und Fakten aus der Theater- und Musikgeschichte Ostpreußens, die entweder überhaupt noch nicht veröffentlicht wurden oder die schwer zugänglich sind. Der Zweite Weltkrieg hat die deutsch geprägte Geschichte Ostpreußens jäh zu einem Ende gebracht. Die Erinnerung an das ganz spezifische und bemerkenswerte Kulturleben einer abgelegenen Provinz droht mit dem Absterben der Erlebensgeneration aus dem öffentlichen Gedächtnis zu verschwinden. Dies wäre eine substanzielle Verarmung nicht nur aus deutscher Sicht. Auch Russen und Polen, die nunmehr in der dritten und vierten Generation in Ostpreußen leben, wird zunehmend bewusst, dass die deutsche Vergangenheit ihrer Heimat zu ihren Wurzeln gehört, dass nicht nur ihre eigene Abstammung und ihre staatliche Ordnung, sondern auch Landschaft und Örtlichkeiten sowie deren Geschichte ihre Identität mitbestimmen.
Zur Auswahl der Personen:
In dieses Portal werden Personen nur aufgenommen, soweit sie in Ostpreußen tätig waren. Persönlichlichkeiten, die hier zwar geboren wurden, aber ihre künstlerische Laufbahn anderswo erlebten (z. B. E. T. A. Hoffmann, Siegfried Matthus) sind nicht berücksichtigt; bei anderen konzentriert sich die Schilderung nur auf den Teil, der das Wirken in Ostpreußen beschreibt (z. B. Otto Nicolai, Louis Köhler, Ernst Otto Nodnagel).
Fünf Säulen bilden das Gerüst dieses Portals:
- Die Spielpläne der ostpreußischen Musik- und Sprechtheater vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1944 als Spielzeitübersichten
- Programmzettel von Konzerten und Theateraufführungen des 19. und 20. Jahrhunderts, hier vor allem die Sammlung Königsberger Theaterzettel aus den Jahren 1804 bis 1873, die sich in den Beständen der Akademie der Künste Berlin befindet (Zum letzten Punkt teils ausführliche Auswertungen)
- Ausgewählte Einzelthemen aus dem Musikleben (Personen und Institutionen)
Hierunter als ein Schwerpunkt: - Das Wirken und Nachwirken des Kritikers, Musik- und Romanschriftstellers, Komponisten, Sängers und Gesanglehrers Ernst Otto Nodnagel in Stallupönen (1893) und Königsberg (1899–1903)
- Abhandlungen und Notizen: Eigene Texte, die sich auf alte, noch unausgewertete oder erst jetzt wieder zugängliche Quellen stützen und die bisher anderswo veröffentlichten Erkenntnisse ergänzen oder korrigieren.
Dieses Angebot ist ein work in progress und bietet sich auch deshalb für die gewählte Publikationsform an; überdies wäre eine Veröffentlichung als Buch mehrere tausend Seiten stark, damit für den Autor nicht finanzierbar und für die meisten Leser nicht erschwinglich. – Der Werkstattcharakter eröffnet zudem die Chance, bereits vorhandene Beiträge zu erweitern, sachlich zu korrigieren und sprachlich zu verbessern.
Die Rubrik Stand der Dinge soll dem Besucher zeigen, wie sich das Portal zeitlich entwickelt hat und was aktuell ansteht.