Ernst Otto Nodnagel: Stallupönen

Roman "An der Schwanzspitze der Zivilisation"

Ernst Otto Nodnagel war zweimal beruflich in Ostpreußen tätig: 1893 für wenige Monate in Stallupönen, der östlichsten Kreisstadt des deutschen Reichs, später von 1899 bis 1903 als Musikkritiker der "Ostpreußischen Zeitung" in Königsberg und als Dozent für Gesang am Königsberger Konservatorium.

Über seine Zeit in Stallupönen verfasste Nodnagel 1904 einen Roman „An der Schwanzspitze der Zivilisation“ (op. 41), der die Topografie und die Bewohner der Stadt, aber auch das kulturelle Leben detailliert schildert. Der Roman ist mehr als hundert Jahre lang unveröffentlicht geblieben. Das Manuskript liegt in Nodnagels Nachlass im WMA (2 Kladden – Signatur 194/17.1 und 194/17.2). Der Anbieter dieses Portals hat den Roman 2010 in Druck gegeben (212 S.). Interessenten können ihn für 12 € zzgl. 2 € Versandkosten bestellen (s. Menü Kontakt).

Ernst Otto Nodnagel: An der Schwanzspitze der Zivilisation (Cover)

Der Roman wird hier in drei Stufen vorgestellt: Zuerst folgt unten der Klappentext, dann in zwei Untermenüs

Klappentext

Ernst Otto Nodnagel (1870–1909), Komponist, Sänger, Musikschriftsteller, Kritiker und Literat kam im Spätsommer 1893 von Berlin in die ostpreußische Kreisstadt Stallupönen, um dort die Aufgabe des örtlichen Musikdirektors zu übernehmen. Schon ein Vierteljahr später kehrte er gescheitert nach Berlin zurück; seine künstlerischen Vorstellungen und die örtlichen Ansprüche lagen zu weit auseinander, auch stand er den Gepflogenheiten einer abgelegenen Kleinstadt völlig verständnis- und hilflos gegenüber.

Mehr als zehn Jahre später schrieb Nodnagel einen Roman über seine Zeit in Stallupönen, der sich dadurch auszeichnet, dass er die damalige Topografie, die Bewohner und das Musikleben minutiös nachzeichnet. Das Romanpersonal lässt sich heute noch identifizieren, mag es nun unter tatsächlichem oder fiktivem Namen auftreten.

Dieses „Idyll aus dem Musikleben an der Schwanzspitze der Zivilisation“ bekommt Gewicht und Bedeutung durch die Tatsache, dass die deutsche Stadt Stallupönen mit dem Zweiten Weltkrieg untergegangen ist. Die Erstveröffentlichung von Nodnagels Roman versteht sich in erster Linie als ein Mosaikstein in dem Bemühen, der Gefahr des kollektiven Vergessens deutsch geprägten Kulturerbes entgegenzuwirken. Wie ein Blitz erhellt der Roman eine kleinstädtische ostpreußische Kulturszene, die bisher im Dunkeln lag.

Diese Publikation enthält Anmerkungen, zeitgenössische Abbildungen und Dokumente sowie ein Nachwort.