MSK: Margarete Schuchmann

Als Margarete Schuchmann am 10. April 1991 im Alter von 97 Jahren in St. Georgen starb, lagen ihre Königsberger Jahre fast ein halbes Jahrhundert zurück, und nur noch wenige Menschen erinnerten sich an sie. Sie war eine jener Künstlerinnen, die lange Zeit aus dem Musikleben ihrer Stadt nicht wegzudenken sind, aber nie an erster Stelle genannt werden. Die am 2. Otober 1893 geborene Königsbergerin hatte an der Berliner Hochschule für Musik ihre Ausbildung erfahren.

Die Pianistin trat sie in Königsberg seit etwa 1920 in Soloabenden auf, auch als Klavierbegleiterin in Liederabenden, als Kammermusikerin und als Continuo-Cembalistin in kirchenmusikalischen Werken (z.B. in einem Kantatenkonzert beim 23. Bach-Fest am 10.10.1936 im Dom). Außerdem wirkte sie mindestens einmal als Solistin in einem Königsberger Sinfonie-Konzert mit: Am 7.3.1924 spielte sie unter der Leitung von Ernst Kunwald Beethovens viertes Klavierkonzert.

Wichtige Akzente hat Margarete Schuchmann seit 1928 am Königsberger Institut für Kirchen- und Schulmusik gesetzt, wo sie 1938 zur Professorin ernannt wurde und bis 1944 tätig war.

Noch am 3.11.1944 gab sie im Neuen Schauspielhaus einen Klavierabend für "die Werkschaffenden und Lazarettinsassen" und am 17.12.1944 ergänzte sie an derselben Stelle eine Dichterlesung Agnes Miegels mit Klavierbeiträgen.

Margarete Schuchmann hat wichtige Königsberger Erinnerungstücke (Programmzettel, Kritiken) dem Museum Stadt Königsberg gestiftet.

Ein Link führt zur Übersicht über den Bestand.

Margarete Schuchmann:
Klavierabend am 3.11.1922 im Gebauhrsaal der Stadthalle