Frühe Musikfeste

Die ersten Musikfeste in Ostpreußen fallen in den Zeitraum von 1833 bis 1843. Ihnen war gemeinsam, dass sie, obwohl jeweils von einem Komitee gestützt, der Initiative von Einzelpersonen zu verdanken waren. Von den nachfolgenden Sängerfesten des Preußischen Sängerbundes unterschieden sie sich dadurch, dass die teilnehmenden Sänger sich zu gemischten Chören zusammenfanden, wenn es beim ersten Fest auch noch nicht gelang, ein halbwegs ausgewogenen Verhältnis zwischen Männer- und Frauenstimmen zu erlangen, weil die Männer stark dominierten.

Das erste diese Feste, dasjenige in Marienburg 1833 hatte den Charme der Lokalität für sich. Die von ihrer Geschichte ausgezeichnete Ordensburg war in den Jahrzehnten zuvor vor dem Verfall gerettet und wieder hergestellt worden. Dem Eindruck dieser jüngeren Entwicklung konnte sich natürlich niemand entziehen.

Der Elan des Marienburger Musikfestes übertrug sich auf andere Regionen Ost- und Westpreußens. Nachdem Danzig 1834 ein Musikfest ausgerichtet hatte, wagte sich der Königsberger Universitäts-Musikdirektor und Leiter des Singvereins Carl Heinrich Sämann 1835 und 1837 an die Austragung zweier Musikfeste, musste aber erkennen, dass sich das Leben einer regen größeren Handelsstadt nur begrenzt auf eine Musikveranstaltung ausrichten lässt.

Die Serie der frühen Musikfeste in (Ost-)Preußen wurde abgeschlossen durch ein weiteres Treffen in Marienburg 1843. Danach begann mit der Gründung des Preußischen Sängerbunds die Ära der (Ost-)Preußischen Sängerfeste.

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