MusV: Bestand Hartung 2

Hugo Hartungs Anfangsjahre in Königsberg zeigen ihn, was die Orchesterbegleitung seiner Chorkonzerte angeht, auf der Suche. Immer wieder findet man auf den Programmzetteln Philharmonie und Musikverein als Orchester angegeben, vor allem 1924–1926 und dann wieder verstärkt 1930–1932. Aber das aufgeführte Werk stellte seine Ansprüche: Bei den großen romantischen Herausforderungen (Brahms-Requiem, Bruckner-Messe und Te Deum) griff Hartung auf das Stadttheater-Orchester (bzw. die Kapelle des Opernhauses, wie sie sich 1928 nannte) oder auf das Rundfunkorchester zurück.

Ausdruck dieser Suche ist auch ein Aufsatz, den Hartung im Musikspiegel des Königsberger Sängervereins (2. Jg. Nr. 3, November 1925) veröffentlichte. Hier fordert er die Gründung eines ostpreußischen Landesorchesters aus Berufsmusikern, wozu es allerdings nie kam. Hier der Anfang seines Artikels:

Aufsatz Hugo Hartung – Anfang (November 1925)
(Museum Stadt Königsberg Duisburg)

Auf der anderen Seite gelang es Hartung immer wieder, Philharmonie und Musikverein einzubinden, selbst das Schulorchester des Hufengymnasiums hinzuzuziehen. Das zeigt, dass er nicht nur seine Chöre, sondern auch sein Laien-Orchester zu beachtlichen Leistungen führte.

Der Bestand Hartung 2 des Museums Stadt Königsberg aus der Sammlung Lotte Simon spiegelt die beschriebene Gemengelage gut wider und ist hier zu erreichen.