MusV: Sammlung Lotte Simon

Die von Lotte Simon gesammelten Dokumente über den Königsberger Musikverein werden im Museum Stadt Königsberg an zwei Stellen aufbewahrt: Der Zeitraum von 1912 bis 1924 gehört dem Königsberger Musikverein, die Spanne von 1924 bis 1932 ist Hugo Hartung zugeordnet (s. das nächste Untermenü), der den inzwischen mit der Philhamonie fusionierten Musikverein jetzt leitete.

Zum früheren Zeitraum: Neben der Satzung und den Jahresberichten zeigt ein Blick auf die erhaltenen Programme und Kritiken die Turbulenzen und Umwälzungen, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte: Die Ära Paul Scheinpflug gehört noch ganz der "guten, alten Zeit" an, im Zeitraum von 1914 bis 1924 erlebte der Musikverein nicht weniger als neun Dirigenten. Dazu kam 1919 die Fusion mit der Philharmonie, die seit Jahren schwächelte.

Hier das Programm des frühesten Konzerts, bei dem Lotte Simon mitgewirkt hat. Es handelt sich um einen Beethoven-Abend in der Stadthalle, die wenige Monate vorher eröffnet worden war und nun zum wichtigsten Königsberger Konzertsaal wurde. Die Stadthalle löste damit den Börsensaal und das Schützenhaus ab.

Programmzettel 21.10.1912
(Museum Stadt Königsberg)

Der abgebildete Programmzettel ist der älteste aus der Sammlung Lotte Simon und trägt dort die Nr. 5.

Eine Übersicht über die erhaltenen Programme und Kritiken dieser Periode ist hier zu erreichen. Sie zeigt auch, dass die Stadthalle im Ersten Weltkrieg nicht für Musikaufführungen genutzt wurde. Der Grund: Wie das Stadttheater wurde sie zum Kriegslazarett.