Max Brode hatte seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts die Königsberger Sinfoniekonzerte zu einer festen Einrichtung des Königsberger Musiklebens gemacht. Er starb am Jahresende 1917, mitten im 1. Weltkrieg. Als der Trägerverein der Sinfoniekonzerte, der „Königsberger Sinfonie-Conzerte E. V.“ für den 3. Mai 1918 zu einer Hauptversammlung, der ersten seit dem Beginn des Weltkriegs, im kleinen Saal des Artushofes einlud, waren nicht nur die Kriegsumstände zu beklagen, sondern auch der Tod des langjährigen Dirigenten.
Mit Hugo Hartungs Nachlass haben auch Dokumente die Zeit überdauert, die 1924 zu ihm als Dirigent der Orchestervereins „Philharmonie und Musikverein“ gelangt waren. Darunter befindet sich die eingangs erwähnte Einladung. Schon die Tagesordnung lässt erkennen, wie ungewöhnlich die Umstände waren.
Die Einladung ist zwölf Seiten stark. Den wesentlichen Teil beanspruchen Erläuterungen zum einleitenden Punkt der Tagesordnung: Hier geht es vornehmlich um den finanziellen Aspekt der Konzerte seit 1915. Wie nebenbei lassen sich aber auch die Konzertprogamme selbst weitgehend rekonstruieren und werden in einer hier anzusteuernden Übersicht vor dem Vergessen bewahrt.
Die Programme zeigen, dass Max Brode sich bis zum Schluss treu blieb und Werke der Klassik und Romantik pflegte, während die Moderne nicht berücksichtigt wurde.